Deniz Baykal

türkischer Jurist, Politikwissenschaftler und Politiker; Parteivors. der kemalistisch-sozialistischen CHP 1992-1999 und 2001-2010; Finanzminister 1974; Minister für Energie und natürliche Ressourcen 1978/1979; Außenminister und stellv. Ministerpräs. 1995/1996; Oppositionsführer im Parlament 2002-2010; MdP 1973-1999 und 2002-2010; zuletzt umstrittener Vizepräsident der Sozialistischen Internationale (SI) 2003-2008; trat wegen eines kompromittierenden Videos 2010 von allen Ämtern zurück

* 20. Juli 1938 Antalya

† 11. Februar 2023 Ankara

Herkunft

Deniz Baykal wurde am 20. Juli 1938 in Antalya am Mittelmeer geboren. Seine Vorfahren waren als muslimische Flüchtlinge aus dem Kaukasus in die Türkei gekommen.

Ausbildung

B. studierte Rechtswissenschaften an der Universität Ankara und war dort nach Abschluss des Studiums als Assistent für Verfassungsrecht tätig. 1963 bis 1965 arbeitete er in den USA an seiner juristischen Dissertation.

Wirken

Politische Anfänge in der Republikanischen Volkspartei (CHP) ab Ende der 60er Jahre

Politische Anfänge in der Republikanischen Volkspartei (CHP) ab Ende der 60er Jahre 1968 wurde B. Dozent für Politische Wissenschaften in Ankara. Etwas später ging er in die Politik und schloss sich der kemalistisch-sozialistischen Republikanischen Volkspartei (Cumhuriyet Halk Partisi; CHP) an, die seit Gründung der Republik durch Mustafa Kemal Atatürk (1881-1938) im Jahr 1923 über Jahrzehnte die bedeutendste politische Kraft der Türkei war. Als Parteichef amtierte 34 Jahre lang bis 1972 ein Mitstreiter ...